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Ein Renault Fluence verlässt eine Batterie-Wechselstation von Better Place
Better Place

Ein Renault Fluence verlässt eine Batterie-Wechselstation von Better Place

Die Idee war gut, die Ziele sehr ehrgeizig und, wie es sich für Pionier gehört, auch etwas gewagt – nur war leider die Zeit noch nicht reif für ein umfassendes Batteriewechselsystem für Elektroautos, wie es Better Place vorschwebte. Auch wenn es Kooperationen mit Renault-Nissan oder dem israelischen Staat gegeben hat, die Nachfrage blieb aus, die Verluste stiegen. Nach wirtschaftlich schweren Jahren gibt Better Place jetzt auf: Am Wochenende hat das Unternehmen vor einem israelischen Gericht seine Auflösung beantragt und einen Konkursverwalter bestellt.

Nach Unternehmensangaben war die erfolglose Suche nach neuen Geldgebern für diesen Schritt ausschlaggebend. Bis November letzten Jahres haben sich die Unternehmensverluste auf 560 Millionen Dollar angehäuft. Auch die daraus resultierende Entscheidung, den geschäftlichen Fokus in der nächsten Zeit nur noch auf Israel und Dänemark zu legen, wo Better Place im vergangenen Jahr die ersten Netze in Betrieb nahm, konnte den Niedergang nicht aufhalten. Das Unternehmen hat aber erklärt, die bestehenden Netze, zumindest in Israel, nach Möglichkeit zur weiteren Nutzung zu erhalten.

 

Better Place wollte Reichweitenproblem von Elektroautos lösen

 

Das 2007 von dem früheren SAP-Vorstand Shai Agassi gegründete Unternehmen wollte mit einem Netz aus Batterie-Wechselstationen das Problem der begrenzten Reichweite von Elektroautos beheben und somit der Elektromobilität mit zum Durchbruch verhelfen. Durch einen unkomplizierten Batteriewechsel in Minutenschnelle sollten die langen Ladezeiten umgangen werden. Während es laut Better Place auf der technischen Seite keinerlei Probleme gab, blieb das Kundeninteresse jedoch weit hinter den Erwartungen zurück. Dies habe vor allem an der mangelnden Kooperationsbereitschaft der Automobilindustrie gelegen - aber letztlich wird auch der mehr als schleppende Absatz von Elektroautos mitverantworlich gewesen sein.

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